Objekt des Monats Oktober
Additionsmaschine Adix
Im Nachlass des Naturwissenschaftlers Wilhelm Ostwald befindet sich eine Additionsmaschine Adix, vermutlich aus dem Jahre 1911.
Die Adix wurde 1903 bis 1919 von der Firma „Company Pallweber & Bordt“, später „Adolf Bordt“, in Mannheim hergestellt. Die Rechenmaschine war eine Tastenaddiermaschine und ein preiswertes Hilfsmittel insbesondere für Inhaber kleinerer Geschäfte, um ihre Tageseinnahmen zu überprüfen. 1908 verließ Josef Pallweber die Firma und entwickelte einen „Alarmapparat für tragbare Kassetten und ähnliche Behälter“. Ab diesem Zeitpunkt war Adolf Bordt alleiniger Inhaber. Im Jahre 1919 verlegte die Firma ihren Sitz nach Leipzig Gohlis und nannte sich „Adolf Bordt Addiermaschinenfabrik“ Leipzig.
Mit der Adix lassen sich lediglich einzelne Zahlenreihen zusammenzählen, soweit sie die Summe von 999 nicht überschreiten. Auch können nur einstellige Zahlen addiert werden, daher wird sie auch als „Einzelreihen-Tastenaddiermaschine“ bezeichnet. Das Subtrahieren, Multiplizieren oder Dividieren war mit dem Modell Adix nicht möglich. Anders belief es sich mit der ungleich teureren „Calculator“ der Firma „Jos. Koepfer & Söhne“ Furtwangen, welche alle vier Grundrechenarten ermöglichte.
Die Adix wurde ursprünglich zum Preis von 18 bis 25 Mark verkauft. Das kleine und leichte Gerät mit ca. 250 Gramm besteht aus 122 Einzelteilen aus den Materialien Aluminium, Messing und Stahl und wurde in einem edlen Etui mit blauem Futteral geliefert. Durch das niedrige Gewicht und die geringen Abmessungen konnte diese Art der Rechenmaschine bequem in der Tasche getragen werden. Eine Besonderheit der Adix ist die offene Mechanik, welches sehr praktisch für die Nutzer ist. Man kann genau sehen, auf welche Weise das Addieren mit dem Tastenanschlag erfolgt.
Das später weiterentwickelte Modell 3 konnte dann zu 30 Mark erworben werden. Das charakteristische Merkmal dieses Modells ist, dass es über eine Löscheinrichtung verfügt, welche durch den Hebel rechts in Gang gesetzt wird. Das Modell im Wilhelm Ostwald Park hat nicht die Möglichkeit einer Gesamtlöschung des Resultatwerkes, sondern es werden nur die ersten beiden Stellen gelöscht, die letzte Stelle wird auf den Übertrag der Zehnerstelle ergänzt.
1949 erlebte die Adix unter den Namen „Addiator“ eine kurze Renaissance. Da die Maschine nur wenige Einzelteile enthielt, konnte sie im kleinen Betrieb des Mechanikers Josef Zähringer in Furtwangen-Schönenbuch hergestellt werden.
Maße: 15 × 8 × 2cm
Gewicht: 250 Gramm
Quelle: Museum für historische Bürotechnik Naunhof e. V.