Objekt des Monats Oktober 2020
Das Windrad
Eine Idee aus Amerika
Als Wilhelm Ostwald 1906 von seiner USA-Reise zurückkehrt, hat er eine Idee im Gepäck. Nach amerikanischem Vorbild installiert er 1912 auf seinem Grundstück ein Windrad, auch Windturbine genannt. Die Kraft des Windes wird genutzt, um Wasser aus einem Brunnen in einen 80m³ Tank zu pumpen. Das gesammelte Wasser versorgte die Häuser auf dem Landsitz Energie, denn eine öffentliche Wasserversorgung existierte noch nicht.
Das Windrad war weithin sichtbar und hatte eine Höhe von 16m sowie einen Rotordurchmesser von 5m. Gebaut wurde es von der Sächsischen Stahl-Windmotoren-Fabrik aus Dresden und es funktionierte rein mechanisch.
Heute steht ein Modell im Maßstab 1:4 im Wilhelm Ostwald Park, um an das einst autark funktionierende Wassersystem im Hause Ostwald zu erinnern. Denn erst 1958 wird das Grundstück an die lokale Wasserversorgung angeschlossen.