Sachsen
Rathen - Elbtal mit Basteifelsen, o.J., Öl auf Papier, 23,6 x 31,5cm
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Wilhelm Ostwalds fundamentales Vermächtnis liegt zweifellos in seinen naturwissenschaftlichen, physiko-chemischen Forschungen, für die er 1909 mit dem Nobelpreis geehrt wurde. Frühzeitig interessierte er sich für die Chemie und verbrachte viel Zeit mit Experimenten, beispielsweise zu Fotografie oder pyrotechnischen Effekten.
Über viele Jahrzehnte widmete sich Ostwald als Ausgleich zur intensiven intellektuellen Arbeit im Privaten der Malerei. Nicht nur die unmittelbare Umgebung seiner verschiedenen Wohnsitze diente ihm als Motiv, sondern ebenso Landschaften, die er auf seinen Studien- oder Urlaubsreisen entdeckte. So reicht die Spanne von Großbothen, über Sachsen, Nord- und Ostsee bis Italien, Teneriffa und die USA.
Häufig sind es weite, ruhige Landschaftsausschnitte ohne spezifischen topografischen Bezug. Die konkrete Verortung der Bilder ist daher oftmals nicht möglich. Dies war für Ostwald als Bildinhalt offenbar nachrangig, eher suchte er universelle Eindrücke der natürlichen Umgebung festzuhalten. Das Wirken des Menschen wird zumeist nur indirekt erkennbar, durch die geometrischen Formen der Felder, durch angelegte Wege oder einzelne, als Staffage dienende Gebäude. Wiederholt widmete sich Ostwald auch eng gefassten Bildmotiven, die einen eher botanischen oder geologischen Studiencharakter aufweisen.